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Chancen der Digitalisierung nutzen - Risiken beherrschen
Am 8. Oktober diskutierten in Düsseldorf Experten aus Industrie und Wirtschaftsprüfung über die Potenziale der digitalen Welt.
Düsseldorf, 9. Oktober 2018 – Der Bundesverband der Industrie (BDI) und das Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) hatten gestern zum zweiten Digital Summit nach Düsseldorf eingeladen. Zentral ging es um die Fragen: Wie wird die Technologisierung für deutsche Unternehmen zum Erfolg? Und welchen Beitrag können Wirtschaftsprüfer dabei leisten? Rund 200 Vordenker und Macher aus der Praxis diskutierten über Strategien und tauschten Erfolgskonzepte aus. Im Vordergrund der Veranstaltung stand das Ziel, gemeinsam Voraussetzungen für eine zukunftsfähige digitale Transformation zu schaffen.
"Bei der Umsetzung einer Digitalisierungsstrategie gibt es kein Standardmodell und auch keine Checkliste, die man abarbeiten kann", sagt Klaus-Peter Naumann, Sprecher des IDW Vorstands. "Zum Managen der digitalen Transformation brauchen wir kreative Lösungen und einen intensiven Dialog, um möglichst viel voneinander zu lernen. Dafür bietet das Digital Summit eine ideale Plattform."
Bereits in der Eröffnungsrede warnte die IDW Vorstandsvorsitzerin Andrea Bruckner, es sei nicht die Frage, ob ein Unternehmen gehackt wird, sondern wann es gehackt wird. Schließlich sei die deutsche Industrie ein begehrtes Angriffsziel für Kriminelle. Der BDI-Präsident Dieter Kempf beleuchtete die Risikofaktoren der Digitalisierung aus der Sicht der deutschen Industrie. Die Digitalisierung biete mehr Chancen als Risiken, so Kempf. Allerdings fehle es noch an belastbaren Infrastrukturen und ohne diese könne die Industrie die Digitalisierung nicht schnell genug voranbringen.
Wie viel Innovationskraft in deutschen Unternehmen steckt, zeigten unter anderem Christoph Jentzsch von Slock.it in seinem Beitrag über Blockchain und Emmanuel Müller vom Fraunhofer Institut in der Keynote über die Künstliche Intelligenz. Big Data und die Rechenleistung heutiger Computer hätten dem maschinellen Lernen zum Durchbruch verholfen, sagte Müller. Was noch vor einigen Jahren als unmöglich galt, sei heute Realität und bilde Grundlage für wichtige Entscheidungen in Unternehmensprozessen. Ist die Künstliche Intelligenz nun ein Teil der Lösung oder des Problems der heutigen Zeit? Darüber diskutierten die Teilnehmer der anschließenden Panelrunde "Möglichkeiten und Grenzen der Künstlichen Intelligenz", moderiert von dem FAZ-Journalisten Carsten Knop.
www.idw.de/blob/111228/42499e2d29e6530e00c94f2c0ebdc14c/down-presseinfo-2018-8-anlage-data.pdf
Automatisiertes und vernetztes Fahren
Die fortschreitende Digitalisierung der Verkehrssysteme bietet für die Gesellschaft enorme Chancen. Mit neuen Konzepten kann auf den sich wandelnden Mobilitätsbedarf im individuellen Verkehr, im öffentlichen Verkehr und im Güterverkehr wirksam reagiert werden.
Deutschland ist ein Hochtechnologieland mit starker Automobil- und IT-/Telekommunikations-Branche. Zudem ist Deutschland eine der führenden Exportnationen und ein wichtiges Transitland. Moderne Mobilität ist ein Schlüssel für Wohlstand. Diesen Wohlstand auch im digitalen Zeitalter zu fördern, hat sich die Bundesregierung zur Aufgabe gemacht. Das automatisierte und vernetzte Fahren ist ein wichtiger Bestandteil moderner Mobilität. Mit diesen Technologien soll der Straßenverkehr sicherer, komfortabler, effizienter und umweltverträglicher gestaltet werden. Bei der Schaffung der Rahmenbedingungen für das automatisierte und vernetzte Fahren hat Deutschland eine internationale Vorreiterrolle erreicht, die es weiter auszubauen gilt.
Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) sorgt dafür, dass Kompetenzträger aus Wirtschaft, Forschung, Verbände, Verwaltung und Politik zusammenwirken. So soll der Weg für gesamtgesellschaftlich tragfähige Lösungen geebnet werden.
Mehr dazu: BMVI-Vernetztes Fahren
Verfassungsbeschwerden gegen die Vollverzinsung nach § 233a i.V.m. § 238 AO
Auf der Grundlage dieser Beschwerden prüft das Bundesverfassungsgericht derzeit die Verfassungsmäßigkeit der Verzinsung von Steuererstattungen und Steuernachzahlungen (§ 233a i.V.m. § 238 AO). In seiner Stellungnahme gegenüber dem BVerfG schließt sich das IDW der Auffassung der Beschwerdeführer an, die Höhe der Verzinsung von 6 % p.a. stelle seit Beginn der bis heute anhaltenden Niedrigzinsphase ab 2009 sowohl einen Verstoß gegen den allgemeinen Gleichheitssatz des Art.3 Abs. 1 GG als auch gegen das Übermaßverbot nach Art. 20 Abs. 3 GG dar.
Quelle: https://www.idw.de/idw/idw-aktuell/verfassungsbeschwerden-gegen-die-vollverzinsung-nach---233a-i-v-m----238-ao/108562
Jahresbilanz 2017 – Zoll klärt über Gefahren im Internethandel auf
Der Bundesminister der Finanzen, Olaf Scholz, hat am 17. April 2018 gemeinsam mit dem Vizepräsidenten der Generalzolldirektion, Hans Josef Haas, die Bilanz des deutschen Zolls für das Jahr 2017 vorgestellt. Mit rund 130 Milliarden Euro hat der Zoll über 40 Prozent der Steuereinnahmen des Bundes eingenommen. Den größten Anteil an den Einnahmen hatten mit 59,3 Mrd. Euro die Verbrauchsteuern.
Ein wachsender Aufgabenbereich des Zolls betrifft den internationalen Warenverkehr. Bei internationalen Sendungen erhebt der Zoll die Einfuhrabgaben und überwacht gleichermaßen, ob Verbote und Beschränkungen einer Einfuhr entgegenstehen. So fertigte der deutsche Zoll im letzten Jahr mehr als 220 Millionen Sendungen im Warenverkehr mit Nicht-EU-Staaten ab, mit einem Gesamtwert von über 970 Mrd. Euro.
Quelle: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2018/04/2018-04-17-ZJPK.html
Machbarkeitsstudie des Bundes unterstreicht Vorteile des technologischen Wandels auf der Schiene - Einstieg in den beschleunigten Rollout auf Messe Innotrans vorgestellt
Das Schienennetz in Deutschland sollte nach dem Ergebnis einer vom BMVI in Auftrag gegebenen Studie digitalisiert werden. Dadurch könnte ein Kapazitatszugewinn von bis zu 20 Prozent im Personen- und Güterverkehr erreicht werden. Damit würden die Voraussetzungen geschaffen, um das wachsende Verkehrsaufkommen in Deutschland aufnehmen zu können. Mit dem Programm "Digitale Schiene Deutschland" will der gesamte Bahnsektor die flächendeckende Einführung von neuer Leit- und Sicherungstechnik (ETCS) und digitalen Stellwerken im 33.000 Kilometer umfassenden Eisenbahnnetz vorantreiben. Entsprechende Vorschläge haben heute auf der Innotrans in Berlin hochrangige Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), der Verbände des Eisenbahnsektors und der Deutschen Bahn vorgestellt.
Die heute präsentierte Machbarkeitsstudie zur Digitalisierung der Eisenbahn kommt zu dem Ergebnis, dass die Ausrüstung des deutschen Schienennetzes mit der europäischen Leit- und Sicherungstechnik ETCS neuester Generation mit gleichzeitiger Einführung digitaler Stellwerkstechnologie sinnvoll ist und kurzfristig gestartet werden sollte. Das Gutachten zeigt einen klaren Plan für die Einführung auf. Die Vorschläge umfassen ein technisches Zielbild, eine mit der Branche abgestimmte Rolloutstrategie über die Netzbezirke, ein Finanzierungskonzept, Darstellung der nötigen Ressourcen und eine Struktur für die Koordinierung.
Aus den Effekten, so die Studie, ergibt sich ein positiver volkswirtschaftlicher Gesamtnutzen:
- Erhöhung der Zuverlässigkeit – neue Technik und Systeme für Qualität und Pünktlichkeit
- Erhöhung der Kapazität auf der Schiene – Aufnahme des Verkehrswachstums und Möglichkeit zu Verlagerung von Verkehr von der Straße
- Erhöhung der Energieeffizienz und verringerte CO2-Emissionen – energiesparende Steuerung und Verlagerung auf die Schiene
- Senkung der Betriebskosten – in Instandhaltung und Betrieb
- Gewährleistung der Demografiefestigkeit – Bewältigung der alters- und fluktuationsbedingten Verringerung der Anzahl des Betriebspersonals
- Grenzenloser Bahnverkehr – europäische Interoperabilität der Systeme
Staatssekretär Guido Beermann:
Die Machbarkeitsstudie zeigt, dass die bundesweite Einführung von ETCS und digitaler Stellwerke erhebliche Nutzeneffekte bieten wird. Wir wollen gemeinsam die Eisenbahn mit moderner digitaler Technik fit machen für die wachsenden Herausforderungen des Personen- und Güterverkehrs.
Quelle: https://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Artikel/E/digitalisierung-bahnsystem.html